- Grid Computing
- Grid Computing[dt. »(auf einem) Gitter rechnen«, verteiltes Rechnen] das, das Benutzen von Ressourcen entfernter Computer für die elektronische Datenverarbeitung. Dieses Konzept kann als Erweiterung des Parallelrechners angesehen werden, bei dem mehrere Prozessoren in einem Computer mithilfe von Bussystemen zusammenarbeiten. Beim Grid Computing findet der Datenaustausch zwischen den kommunizierenden Prozessoren dagegen über Internetverbindungen statt. Obwohl diese erheblich langsamer als lokale Datenleitungen sind, wird dieser Nachteil durch die schiere Anzahl der über das Internet zugänglichen Rechenkapazitäten mehr als wettgemacht.Man unterscheidet bei verteilten DV-Systemen zwischen Computational Grids (verteilte numerische Berechnungen), Data Grids (verteilte Datenbanken) und Grid Services (Dienstleistungen mit verteilten Ressourcen, vergleichbar mit bestimmten E-Commerce-Anwendungen im World Wide Web). Aus dem Zusammenwachsen dieser drei Bereiche soll in Zukunft eine Art Nachfolger des WWW entstehen, das World Wide Grid. Erste spektakuläre Erfolge hat das Grid Computing beim wissenschaftlichen Rechnen erbracht: So konnte ein System, das Rechenkapazitäten von momentan nicht benutzten PCs auf der ganzen Welt »anzapfte«, am 6. 12. 2001 eine Primzahl mit 4 053 946 Stellen ermitteln. Dieses GIMPS (Abk. für Great Internet Mersenne Prime Search, dt. »große Internetsuche nach mersenneschen Primzahlen«) genannte Projekt besaß eine Rechenleistung von 2400 GFLOPS (FLOPS), 130 000 Personen waren insgesamt beteiligt. Damit tritt das Grid Computing in direkte Konkurrenz zu Supercomputern und Clustern.
Universal-Lexikon. 2012.